Domus und Religion in Montaillou :
Ein Anspruch muss im Zivilprozess nicht zwangsläufig vom jeweiligen Rechtsinhaber im eigenen Namen geltend gemacht werden. Vielmehr erlaubt das Rechtsinstitut der gewillkürten Prozessstandschaft, dass auch ein rechtsfremder Dritter das streitige Recht auf Grundlage einer Ermächtigung dergestalt durchsetzen kann. Carlo Tunze befasst sich mit der Frage, aus welchen Gründen eine zu diesem Zweck bereits ausgeübte Prozessführungsermächtigung entfallen kann und welche Folgen sich daran für den laufenden Prozess knüpfen.
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Elektronisch
E-Book
Paralleltitel | Domus und Religion in Montaillou |
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Person | |
Ausgabe | 1st ed. |
Ort, Verlag, Jahr |
Tübingen
: Mohr Siebeck
, 2020
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Umfang | 1 online resource (423 pages) |
ISBN | 3-16-158555-0 |
Sprache | Deutsch |
Zusatzinfo | Cover -- Titel -- Vorwort -- Inhalt -- Hinweise -- 1. Zur Einführung -- 1.1. Gegenstand, Ansatz, Ziel und Methode der Untersuchung -- 1.2. Fragestellung und Ergebnisskizze -- 1.3. Zum Charakter und zur Glaubwürdigkeit der Quelle -- Überlieferungsschichten -- Folter -- Der Untersuchungsgang -- 1.4. Zum Stand der Forschung -- Grundsätzliches -- Zum Pfarrer von Montaillou -- Jean Duvernoy -- Emmanuel Le Roy Ladurie -- René Nelli -- Élie Griffe -- Katharina Stoodt -- 1.5. Zum geographischen und historischen Umfeld -- Topographie und politische Gliederung -- Der Kampf der Grafen von Foix um ihre Selbständigkeit -- Inquisition ab 1300 -- Klerus und Bischof -- 2. Der Verlauf des Verfahrens gegen Petrus und Bernardus Clerici (1320-1324) -- 2.1. Eröffnung: Die Ermittlungen gegen den Pfarrer (Juni 1320 bis Januar 1321) -- Die Verhaftung -- Kronzeugin Beatrix de Ecclesia -- Weitere Zeugen -- Der Ermittlungsstand Anfang 1321 -- 2.2. Gegenzug: Die Bemühungen der domus Clerici um Entlastung des Pfarrers (ab Februar 1321) -- Zur Glaubwürdigkeit der Zeugnisse -- Bernardus Benetis Falschaussage in Carcassonne -- Die Erpressung der Angehörigen des Guillelmus Guilaberti -- Das alternative Inquisitionsgericht in Pamiers -- Der Fortgang der Untersuchung -- 2.3. Ausweitung: Die Aufnahme des Verfahrens gegen Bernardus Clerici, den Bruder des Pfarrers und zeitweiligen baiulus von Montaillou (6. April bis 20. Mai 1321) -- Die Vorladung vom 6. April 1321 -- Bernardus Clerici vor dem Inquisitor in Carcassonne -- Weitere Nachforschungen Fourniers -- Bestechungsversuche gegen Fournier -- 2.4. Kontroverse: Das Eingreifen der Inquisition in Carcassonne zugunsten der Clerici (Ende Mai bis November 1321) -- Die Haft des Bernardus Clerici -- Beeinflussung zweier Zeuginnen -- Die Inquisition von Carcassonne in Montaillou -- Die Verhaftung des bischöflichen Spitzels. Weiterer Kampf um Zeugen -- Der Tod des Petrus Clerici -- Die Haftentlassung des Bernardus -- 2.5. Entscheidung: Überführung und Verurteilung des Bernardus Clerici (November 1322 bis Sommer 1324) -- Mitgefangene sagen aus -- Vuissana widerruft ihren Widerruf -- Einkerkerung und Tod -- 3. Die Vorgeschichte des Verfahrens (1295-1320) -- 3.1. Die domus Clerici von Montaillou (bis 1300) -- Zur Chronologie -- Familienangehörige -- Mutter Mengardis -- Die Freundinnen der Mutter -- Petrus Clerici -- Priesterweihe und Pfarramt -- Die Liebschaft mit Beatrix -- Die religiösen Anschauungen des Pfarrers -- Private Interessenethik -- Selbsteinschätzung und Heilshoffnung -- Widersprüche -- Das Weltbild des Pfarrers im Überblick -- 3.2. Die domus Clerici und der Wiederaufbau der katharischen Kirche (bis 1305) -- Zur Chronologie -- Die domus Beloti als Gastgeber der perfecti -- Verbindungen der Clerici zu den perfecti -- Der Pfarrer als Beschützer -- 3.3. Die domus Clerici in den zunehmenden Verfolgungen durch die Inquisition (bis 1309) -- Zur Chronologie -- Die Verfolgungen bis 1305 -- Die Doppelrolle des Pfarrers -- Beginn der Klientelbildung -- Das Verhältnis Beloti-Clerici -- Die Rückkehr des Petrus Maurini aus Arques -- Beginn einer Spaltung der credentes -- Offene Feindschaft des Pfarrers zu den Bauern -- 3.4. Die domus Clerici und die Zerschlagung der Katharerkirche im Hochland (1309-1311) -- Zum Datum der Massenverhaftung von Montaillou -- Abhängige Datierungen -- Wann war Guillelma Beneta in Haft? -- Wann wurde Mengardis Maurs verstümmelt? -- Petrus Clerici versucht, Beneta zu schützen -- Die Beistandsvereinbarung -- Die Massenverhaftung von 1309 -- Auswirkungen der Razzia -- Die Maurs-Fehde -- Der Tod der Eltern des Pfarrers -- Tod und Rezeption der Guillelma Belota -- Spannungen in der domus Clerici -- Ursachen der Maurs-Fehde -- Klientelbildung oder Exil. 3.5. Die Clerici als beherrschende domus des Alion (bis Frühjahr 1320) -- Zur Chronologie -- Der Einfluß der Brüder Clerici -- Familiengeschäfte -- Des Pfarrers Geliebte nach Beatrix -- Vorzeichen des Sturzes -- 4. Zum Sturz der domus Clerici -- 4.1 Die Rolle des bischöflichen familiars Petrus Ademarii -- Herkunft -- Vorwürfe wegen Zeugenbeeinflussung -- Intrigen der Clerici -- Weitere Aussagen gegen Ademarii -- Einschätzung -- 4.2. Frauen als entscheidende Belastungszeuginnen -- Überleben durch Anpassung -- Ehe, Konkubinat, Sexualität -- Beatrix und der Pfarrer -- Der Bischof und die Zeuginnen -- 5. Entwicklungslinien einer Familiengeschichte: Die domus Clerici 1295-1324 -- Solidarität mit den Nachbarn -- Die Schlüsselrolle des Pfarrers -- Die Funktion des Bernardus -- Entwicklungsabschnitte -- Die Klientel -- Der Beitrag der domus Clerici zum eigenen Untergang -- Kritik an Le Roy Ladurie -- 6. Zum Kontext einer Familiengeschichte: Die Krise der domus im Alion als Folge der Entfaltung der Geld- und Warenwirtschaft -- 6.1. Zur sozialen Gliederung in Montaillou -- Die domus Clerici, Beloti und Beneti -- Die zweite domus Clerici und die Häuser Porcelli und den Riba -- Die beiden domus Maurs und die domus Perlicerii -- Die domus Maurini, Baiuli und Ramundus Ademarii -- Soziale Stellung, Ehe, Konkubinat -- Geschlechtsspezifische Rollen -- Die Bindung der Söhne an die väterliche domus -- Zur Familienstruktur -- Keine Dominanz der Zwei-Generationen-Kernfamilie -- 6.2. Nachrichten zur ökonomischen und sozialen Entwicklung des Hochlandes von Foix 1295-1325 in den Protokollen des Bischofs Fournier -- Geldwirtschaft auch im entlegensten Dorf -- Nahrungsmangel und Getreideimport -- Märkte, Warenverkehr und relative Überbevölkerung -- Tierhaltung und Gelderwerb -- Probleme der Lohnhirten -- Die Einbindung der Hirten in die Geldwirtschaft. Landhandwerke und Wanderarbeit -- Lebenshaltungskosten auf Reisen und Jahrmärkten -- Wertvergleiche -- Herdengrößen -- Kreditwesen und Landverkäufe -- Wucher, Diebstahl, Betrug -- Resümé -- 7. Die Reflexion der Alltagsprobleme in der katharischen Ethik und der Anspruch der Ecclesia Romana -- 7.1. Katharische Weltethik für credentes -- Problemstellung und Aufgabe -- Grundlagen -- Die goldene Regel als Leitsatz -- Domusorientierte, private Situationsethik versus Gemeinschaftsethik -- Keine verbindlichen Normen für credentes -- Resümé -- 7.2. Die Forderungen der römischen Kirche -- Der Zehntkonflikt -- Kirche und Hierarchie -- Heilsvermittlerin und innerweltliche Norminstanz -- Kampf gegen die autonome domus -- Abendländischer Dualismus -- 8. Ergebnisse -- Die Krise der domus -- Die Funktion des katharischen Dualismus -- Ethische Strömungen unter den credentes -- Katharismus als Ideologie der autonomen domus -- Beigaben -- Belegstellenverzeichnisse 1-4 -- Exkurs zu Münzen, Preisen und Werten -- Verwandtschaftstafeln -- Orientierungsskizzen -- zum Alion -- zum Hochland von Foix -- zum Bistum Pamiers -- zum Verlauf des Clerici-Prozesses -- zu den Clerici im verwandtschaftlichen Beziehungsgeflecht -- zu den erwähnten Orten im Hochland und seiner Umgebung -- zu Pamiers Abbildungsteil, S. 3 -- zur mittelalterlichen Ortslage von Montaillou Abbildungsteil, S. 4 -- Abkürzungen -- Quellen, Hilfsmittel und Literatur -- Ortsregister -- Personenregister -- Sachregister -- Abbildungsteil am Schluß des Buches. |
Serie/Reihe | Spätmittelalter, Humanismus, Reformation / Studies in the Late Middle Ages, Humanism, and the Reformation |
Online-Zugang | Mohr Siebeck EBS 2024 https://doi.org/10.1628/978-3-16-158555-5 |
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